Religion


Die Religion spielt wie im östlichen Mittelmeer-Raum üblich eine relativ große Rolle. Bereits in der frühen Antike sind religiöse Spuren durch Minoer und Griechen dokumentiert. In der heutigen Zeit sind indessen hauptsächlich Christen, hierbei vorallem griechisch orthodox geprägte Christen, und im türkischen Bereich Zyperns Muslime anzutreffen. Es finden sich jedoch ebenso einige zypriotische Minderheiten wie Maroniten, Armenier und Latiner, die anderweitigen Glaubensrichtungen innerhalb der christlichen Religion angehören.

Zu den Zahlen: Während der Süden hauptsächlich griechisch-orthodox geprägt ist, sind im Norden Muslime anzutreffen. Im Süden finden sich dennoch 3.600 Maroniten, 1.300 Armenier und 170 Katholiken. Im Norden sind indessen 460 griechisch-orthodoxe Christen und 170 Maroniten anzutreffen. Gemäß CIA bekennen sich zur Zeit insgesamt 78 % der Bevölkerung zum griechisch-orthodoxen Christentum und 18 % zum Islam. Hierbei ist zu beachten, dass die griechisch orthodoxe Kirche Staatsreligion in Zypern ist.
Kritisch wird der Umgang mit den kirchlichen Relikten aus der Antike betrachtet und als einer der Hauptpunkte im Nord-Süd-Konflikt innerhalb Zyperns angesehen: Aus einer Fotodokumentation im Auftrag Papst Benedikts XVI. geht hervor, dass durch muslimische Hand 133 Kirchen und Klöster worden sein sollen. 15000 "Kirchen-Ikonen" seien zudem entfernt- und verkauft worden. Umgekehrt soll es jedoch ebenfalls zu Übergriffen von christlicher Seite auf Moscheen und andere muslimische Gotteshäuser gekommen sein.
Insgesamt lässt sich die Religion in Zypern bzw. Nordzypern deshalb als relativ konfliktreich betrachten, wobei Touristen hierbei kaum betroffen sind. Der Konflikt wird unterschwellig ausgetragen, trug jedoch zur weiterhin konfliktreichen Stimmung zwischen Nord und Süd bei. Dass eine kulturelle Vielfalt anzutreffen ist, steht jedoch außer Frage.